Royal Hospital School oder: Lob der Disziplin

Es gibt heute nicht mehr viele Schulen, die sich dem Motto des berühmten deutschen Pädagogen Bernhard Bueb anschließen würden. Die Royal Hospital School wäre ganz sicher eine davon. Disziplin als positive Sekundärtugend — so zumindest hat Bueb sie stets verstanden — und so wird sie hier, an der Royal Hospital School gelehrt und gelebt. Sicher hat das mit der Tradition dieser Schule zu tun. Vor mehr als 300 Jahren wurde sie 1711 gegründet, um junge Männer — Anwärter auf eine Karriere bei der Royal Navy — in die Kunst und die Wissenschaft des Navigierens einzuführen.

Und eigentlich geht es darum noch immer; jungen Menschen — und das sind heute genauso viele Mädchen wie Jungs — die Fähigkeit zu verleihen, sich erfolgreich durch ihr Leben zu navigieren. Dass es dazu einer gewissen Disziplin bedarf, ist unbestritten.

In unserer eher hedonistisch geprägten Welt haftet dem Wort ein gewisses „Gschmäckle“ an. Doch wer Erfolg haben möchte, sei es in der Schule, im Sport oder später im Beruf, wird ohne ein gewisses Maß an Disziplin wohl kaum auskommen. Sie als selbstverständliches Element jeglichen Lehrerfolgs anzunehmen und zu schätzen, das können Schüler hier lernen.

Neben der Schule, die alljährlich mit hervorragenden akademischen Ergebnissen bei den A-Levels aufwartet, gibt es noch zwei weitere Schwerpunkte an der Royal Hospital School: die Musik und den Sport. Und wer wollte bestreiten, dass man in beiden Disziplinen ohne Disziplin kaum erfolgreich sein kann.

Es wird ungewöhnlich viel Sport angeboten, aber der Schwerpunkt liegt ganz klar auf den Wassersportarten. Und der absolute Favorit ist das Segeln. Einmal, weil die RHS idyllisch und wellengeschützt direkt an einem Meeresarm der Nordsee liegt, zum andern, weil sie noch fest in ihrer Tradition der Marineausbildung verwurzelt ist.