Zwar stand mit Haubinda das erste Internat in dieser Tradition in Thüringen, doch haben sich einige pädagogische Nachfolger von Hermann Lietz schnell selbständig gemacht und vor allem in Niedersachsen neue Internate gegründet. Vielen Pädagogen war Lietz damals dann doch zu liberal und zu weit weg von einem akademisch geprägten Bildungsgedanken.
Dennoch waren auch die neuen Lietz-Schulen, die sich dann oft umbenannten, ihrer Zeit mit ihren pädagogischen Ideen weit voraus: Für sie alle galt ein ganzheitlicher Erziehungsansatz. Sie wollten junge Menschen dabei unterstützen, Selbstvertrauen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
Dazu gehörte dann oft eine heute wieder als ausgesprochen modern empfundene Idee: die Selbstversorgung. Auch wenn die Schüler sich heute natürlich nicht mehr selbst versorgen müssen, lebt der Geist dieser Zeit weiter, zum Beispiel in Form unterschiedlichster Werkstätten, von der Schreinerei über die Schmiede bis hin zum Gartenbau.
Die meisten Internate in Niedersachsen sind Internatsgymnasien, aber gerade in diesem Bundesland gibt es Internate für quasi jede Schulform; sogar ein internationales Internat. Bei der Suche nach einem guten Internat ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Internatsschule staatlich anerkannt ist, im Gegensatz zu Schulen, die nur staatlich genehmigt sind. Nur wenn eine staatliche Anerkennung vorliegt, darf eine Schule auch die relevanten Abschlussprüfungen (wie z.B. Mittlere Reife oder Abitur) intern abnehmen, die staatlich genehmigte Schule darf das nicht und muss auf externe Prüfungen ausweichen. Hier falsch zu entscheiden, kann gravierende Konsequenzen für die schulische Entwicklung Ihres Kinds nach sich ziehen.
Nach einem relativ kurzen Ausflug in ein G8-System (also Abitur nach 12 Jahren Schuljahren und acht davon auf dem Gymnasium), ist Niedersachsen wieder zum G9 (also mit 13 Jahren bis zum Abi) zurückgekehrt.
Das Internat Spiekeroog ist das einzige Internat in Deutschland, das auf einer Nordseeinsel liegt. Das hat durchaus auch pädagogische Vorteile. Zunächst ist Spiekeroog eine Internatsschule mit Gymnasium. Weil es – wie es schon der Name Hermann Lietz andeutet – in der Tradition der Reformpädagogik steht, geht es hier nicht allein um schulischen Unterricht, sondern um die Vermittlung einer ganzheitlichen Erziehung, um die Ausbildung von lebenslangen Freundschaften, der Übernahme von Verantwortung und der Förderung auch handwerklicher Fähigkeiten.
In der rauen Umgebung der Nordseeinsel wir der Einsatz für die Gemeinschaft groß geschrieben. Die Schulgebäude passen sich dem Klima an und ducken sich in den Wind. Wer Wind oder gar Sturm nicht mag, hat hier nichts suchen. Wer ihn liebt, wird hier glücklich werden.
Auf Spiekeroog muss man sich einlassen, denn der Weg nach Hause ist abhängig von der Gezeiten; in der Regel fährt die Fähre nur zwei Mal am Tag. Die Unterstützung in der Schule ist hervorragend. Und weil man, ob der Lage relativ wenig abgelenkt werden kann, ist der Erfolg auf dem Gymnasium schon fast garantiert.
Die Schule Marienau liegt in Dahlem in der Nähe von Lüneburg. Auch dieses Internat kommt aus der Tradition der Landerziehungsheime und bietet seinen Schülern nicht nur ein Gymnasium, sondern ein vielfältiges Angebot an Sport, Handwerk und Musik.
Zwar ist es kein ausgesprochenes Reitinternat, aber die schuleigenen Ponys wollen versorgt sein und bewegt werden. Dafür finden sich immer pferdebegeisterte Mädchen, die nur darauf warten, von der Schulbank endlich wider auf die Weide oder in den Stall zu dürfen. Sicher auch ein guter Weg, im Sinne der Reformpädagogik, Verantwortung zu übernehmen.
Aber auch die Bildung kommt hier nicht zu kurz und jeder Schüler bekommt die Unterstützung, die er oder sie individuell gerade braucht.
Mit dem CJD Braunschweig hat das Bundesland Niedersachsen gleich zwei Besonderheiten aufzuweisen: Einmal gehört die Stadtschule zu den wenigen Internaten in Deutschland, die sich besonders der Förderung hochbegabter Schüler angenommen hat – was nicht heißt, dass Normalbegabte hier nicht aufs Gymnasium gehen könnten – doch gehört die Hochbegabtenförderung zu den Schwerpunkten dieser Schule; mit zusätzlichem Unterricht, der Teilnahme an Wettbewerben und einer engagierten psychologischen Betreuung.
Das CJD Braunschweig wartete noch mit einer weiteren Besonderheit auf: es ist eines der wenigen internationalen Internate in Deutschland, das den gesamten Unterricht in englischer Sprache anbietet und in der Oberstufe nach der 12. Klasse mit dem IB (International Baccalaureate) abschließt. Die International School Braunschweig-Wolfsburg – so der offizielle Name – ist eine IB World School und aus der internationalen Schule in der VW-Stadt Wolfsburg hervorgegangen, die seinerzeit für die Expats des Konzerns gegründet worden war.
Das NIG, wie es kurz heißt, ist ein relativ kleines Internat mit ca. 80 Internatsplätzen an einer Schule mit etwa 800 Schülern. Es ist ein reines Gymnasium und durch seine Nähe zur friesischen Nordseeküste der logische Ort für Schüler von den Inseln. Was an diesem Gymnasium hervorsticht, ist die von Jugendlichen selbst geführte Schülerfirma "Schüler helfen Schülern". Hier trägt die Gemeinschaft zur Bildung aller bei. Die Klassen sind ähnlich groß wie an anderen normalen Gymnasien in Niedersachsen auch. Als staatliches Internat sind die Kosten ausgesprochen niedrig.
Offenbar verfügt fast jedes Internat in Niedersachsen über eine Besonderheit; so auch das Internat Solling in Holzminden. Es zählt nicht nur zu den führenden Internaten in Deutschland, obwohl es sich fast englisch anfühlt, sondern es ist auch das wohl bekannteste Reitinternat in Deutschland. Ausgestattet mit Reithalle, Spring- und Dressurplätzen und modernster Stallungen ist es zum El Dorado für Pferdeliebhaber avanciert. Das sticht sogar im Pferdeland Niedersachsen, dem größten Zuchtgebiet für Reitpferde, heraus.
Wem es mehr um Schulbildung als ums Reiten geht, wird in Sollings MINT-Angebot bestimmt fündig. Und die außercurricularen Aktivitäten reichen von der Musik, über das Theaterspielen, das Handwerk in unterschiedlichsten Ausprägungen bis zum Sport mit Klettern und Mountainbiken und, und, und...
Natürlich sind die staatlichen Internate in Niedersachsen, wie z.B. das NIG, unschlagbar günstig; allerdings ist die Auswahl gering und auf Bad Harzburg und Bad Bederkesa beschränkt. Ansonsten reichen sie von knapp 1.600 Euro im Monat am CJD in Braunschweig über knapp 3.000 Euro am Internat Dahlem Marienau bis ca 3.500 Euro am Internat Solling.
Für Landeskinder können sich die Kosten etwas reduzieren, da dann das Land einen Teil der Schulkosten übernimmt.
So haben wir über die Jahre einen enormen Erfahrungsschatz angesammelt. Den teilen wir gerne mit den Eltern und Schülern, die vor der Entscheidung stehen. Rufen Sie uns einfach mal an: 0611–180 58 82. Oder schicken Sie uns eine E-Mail.
Wenn Sie übrigens noch ganz am Anfang Ihrer Überlegungen stehen, und Sie sich erst einmal ganz generell über das Thema Internat und das Internatsleben informieren möchten, empfiehlt es sich, in unserem E-Book “Internat Deutschland” herumzustöbern. Das können Sie ganz unverbindlich hier E-Book bestellen bestellen.
Sind Sie vielleicht schon entschlossen, dass Ihr Kind auf ein Internat darf? Dann brauchen Sie gar nicht mehr zögern, sondern kommen hier direkt zur konkreten Anfrage. Wir rufen Sie anschließend so schnell wie möglich an und besprechen, wie es für Sie und Ihr Kind weitergehen kann.
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