Kings College Taunton — wie ein guter Freund

Das Kings College Taunton ist das, was man idealerweise eine all-rounder Schule nennen könnte; akademisch stark, sportlich orientiert und bei allen, die dort sind oder schon einmal waren, als besonders freundlich wahrgenommen. Kings College kann so viele Erwartungen erfüllen und liegt dabei in quasi allen Bereichen dennoch über dem Durchschnitt; offensichtlich ist es also kein Nachteil, so breit aufgestellt zu sein.

Dass das Kings College als so besonders freundlich wahrgenommen wird, hat vermutlich auch damit zu tun, dass es in einer „area of outstanding beauty“ liegt. Also allerbeste Voraussetzungen, das englische Schulsystem mit seiner positiven Grundhaltung gegenüber seinen Schülern kennenzulernen.

Das Kings College Taunton ist erst einmal nicht selektiv, sondern nimmt jeden Schüler so, wie er oder sie sich bei ihm vorstellt. Akademisch starke Schüler werden gefordert, um noch ein bisschen tiefer in die Materie einzusteigen und die eigenen Grenzen auszuloten. Wer sich hingegen schulisch eher schwer tut, dem bietet die Schule ein ganzes Arsenal an Unterstützung an, bis hin zu verschiedenen B-tech-Fächern, einer Unterrichtsform, die man bei uns früher einmal als polytechnischen Unterricht kannte und der eine Verbindung zwischen akademischer und praktischer Veranlagung und Begabung herstellt.

Dass das reibungslos gelingt, liegt sicher auch daran, dass zwei Drittel der Schüler echte Boarder sind. Da wissen die Lehrkräfte sehr viel besser um die Fähigkeiten und Interessen ihrer Schüler. Das bringt schnellen Lernerfolg. Und die Einbettung in die Ethik der Gruppe der Woodard-Schools. garantiert ein gelingendes Zusammenleben. Soziale Verantwortung bestimmt den Alltag von Leben und Lernen. Der Andere wird akzeptiert, gerade in seinem Anderssein. Diese Tradition ist den Schülern so selbstverständlich geworden, dass jegliche Form von Bullying oder Ausgrenzung unter den Schülern selbst verpönt ist. Die Anderen, das sind zum Beispiel auch die, für die Englisch nicht die Muttersprache ist. Ca. 140 Schüler nehmen an den EAL-Kursen (English as an Additional Language) teil. Und die Muttersprachler lassen die „Neuen“ in der fremden Sprache nur allzu gerne an ihrem Vorsprung teilhaben; hier ist man offener als an den meisten Schulen in England.

Eine weitere Besonderheit: das Kings College Taunton akzeptiert auch schon Schüler im Grundschulalter; manchmal begleiten dann die Jüngeren ihre älteren Geschwister. Doch während des Tages werden sie sich selten sehen, dann verschwinden die Kleinen in den Forest Garden, einer Art Waldschule, in der sie vollkommen aufgehen.